Wir haben halt nicht mehr 1999 sondern 2024. Wien ist in den letzten 25 Jahren um ~500.000 Menschen (also Graz+Favoriten) gewachsen. Das Nachtschwärmertum bzw. Konsumverhalten generell sieht heute anders aus als noch zu Schilling-Zeiten. Und es arbeiten gefühlt mehr Menschen nachts als damals (Gastro, Lieferdienste, Türsteher/Bouncer, Tankstellen, Blaulichtorganisationen...), und müssen irgendwie zum Arbeitsplatz oder nach Hause kommen.
Die ersten und letzten Kurse des 66AN66 sind jedenfalls sehr voll, zwischen 2 und halb 4 ist weniger los, da hast du Recht. Vor einigen Jahren schon habe ich als betrunkener Langzeitstudent um 3 34 Uhr beim Bärenmühldurchgang jedenfalls gerade so noch einen Stehplatz ergattert, da der Bus bereits voller Hackler war, die nach Favo bzw. Inzersdorf in die Arbeit unterwegs waren.
Ich bin jedenfalls überzeugt, dass der N65 dennoch mehr FG hätte als jetzt z.B. der N62. Und die Parallelfahrt zum N66 ginge immerhin bis zur Laxenburger Straße/Troststraße bzw. im erweiterten Sinn de facto bis zum Wienerfeld. Ein nicht ganz so kleines Einzugsgebiet, das dann doppelt versorgt ist. Später treffen sich die zwei am Atzgersdorfer und Liesinger Platz ebenso nochmal.
Ich bin überzeugt davon, dass jetzt deshalb so wenige Leute den N65 benützen bzw. überhaupt wahrnehmen, weil er erst im 10. beginnt und man immer - egal ob von der U1, U6 oder vom N66 - in diesen erst umsteigen muss. Kaum wer benützt nämlich ausschließlich den N65, ohne davor oder danach mit etwas anderem zu fahren. Ist gut vergleichbar mit dem genauso stiefmütterlich behandelten N26. Um 3 Uhr früh fahren von der Arminenstraße zur Lannesstraße genauso viele FG wie von der Kunerolgasse zur Sahulkastraße. Nämlich keiner.