Autor Thema: Autonomer Bus in der Seestadt  (Gelesen 15922 mal)

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38ger

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Autonomer Bus in der Seestadt
« am: 10. April 2018, 01:36:06 »
Schon seit über einem Jahr bekannt, aber hier im Forum noch nicht erwähnt:

Das Forschungsprojekt “auto.Bus Seestadt” wird vom Verkehrsministerium gefordert.
Partner der Wiener Linien sind dabei das Austrian Institute of Technology (AIT), das Kuratorium für Verkehrssicherheit, der TÜV Austria, die Siemens AG Österreich und der französische Bushersteller NAVYA.
Anfang 2018 sollen zwei fahrerlose elektrisch betriebene Kleinbusse (11 Passagiere) nach Wien kommen, nach deren Weiterentwicklung sollen sie 2019 im Linienbetrieb (mit Fahrplan) in der Seestadt anzutreffen sein.
Zusammengefasst nach: http://www.vienna.at/wien-erhaelt-erste-linie-mit-fahrerlosem-bus-in-der-seestadt-aspern/5266044

NEU: Mittlerweile gibt es ein Bild des Kleinbusses im Wiener-Linien-Design: https://www.langenachtderforschung.at/2018/image_cache/uploads/media/152233254021755.jpg
LIVE: Im Rahmen der Langen Nacht der Forschung 2018 (am 13. April) kann man den Kleinbus auch besichtigen (im 1. Bezirk, Am Hof):
https://www.langenachtderforschung.at/2018/stationen.html?group_id=15650&page=stationen
Textspende dazu: "Bei der Langen Nacht der Forschung können die BesucherInnen den autonomen Bus aus der Nähe betrachten. 11 sitzplätze, reinelektrischer Kleinbus des frz. Entwicklers NAVYA, ab Herbst 2018 bis Mitte 2020 wird der Bus auf 2 km langen Pilotstrecke mit Anbindung an die U2-Station Seestadt unterwegs sein. Das durch bmvit im Rahmen von "Mobilität der Zukunft" gefördert Projekt auto.Bus - Seestadt soll durch geplante Technologieinnovationen einen Qualitätssprung für den Betrieb zukünftiger autonomer Buslinien ermöglichen. Ziel ist die nachhaltige Erhöhung der Effizienz und der Betriebssicherheit autonomer Fahrzeuge, um letztlich eine Buslinie in der Seestadt Aspern unter realen Bedingungen betreiben zu können."
Von wann bis wann der Kleinbus besichtigt werden kann steht leider nicht dort, die Kernzeiten der Langen Nacht werden von 17 bis 23h angegeben, wobei ich sicherheitshalber eher zwischen 19 bis 21h hinschauen würde, wenn man da Zeit hat.

Linie106

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bus

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Antw:Autonomer Bus in der Seestadt
« Antwort #2 am: 11. April 2018, 14:47:26 »
Solange keiner das System "hackt", freut man sich noch. 15 - 20 kmh sind wirklich ein Wahnsinn. Und bald ein Spielzeug für gelangweilte Jugendliche  ;D

38ger

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Antw:Autonomer Bus in der Seestadt
« Antwort #3 am: 11. April 2018, 15:15:39 »
Im städtischen Verkehr sind 20 km/h gar nicht so wenig. Es gibt ja auch eine Studie, die belegt, dass der Fahrzeitunterschied am 13A entgegen den Behauptungen der Wiener Linien durch Tempo 30 weniger als eine Minute ausmacht gegenüber dem Status Quo mit überwiegend erlaubten 50km/h.
Auf Linien, wie dem 2A oder dem 3A wäre das mehr als ausreichend. Im Falle der Seestadt tippe ich aber eher auf einen siedlungsinternen Rundkurs ohne U-Bahn-Anschluss. Mit nur 11 Personen wäre die Kapazität für einen U-Bahn-Zubringer mEn jedenfalls viel zu klein ...

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Antw:Autonomer Bus in der Seestadt
« Antwort #4 am: 11. April 2018, 15:50:06 »
Wo bei 20 kmh die Höchstgeschwindigkeit ist. Die Durchschnittsgeschwindigkeit mit Haltestellen steht ja noch nicht fest  >:D

38ger

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Antw:Autonomer Bus in der Seestadt
« Antwort #5 am: 11. April 2018, 16:22:02 »
Wo bei 20 kmh die Höchstgeschwindigkeit ist. Die Durchschnittsgeschwindigkeit mit Haltestellen steht ja noch nicht fest  >:D

Ja, 30 km/h sind beim 13A ja - bis auf vielleicht ein/zwei Minuten pro Strecke - auch die Höchstgeschwindigkeit! Die Höchstgeschwindigkeiten im städtischen Verkehr werden massiv überschätzt. Wobei diese "Gondelbusse" ja auch nicht für längere, oder stärker frequentierte Linien gedacht sind. Auf Linien, wie dem 2A, dem 3A oder derartigem sind die Busse jedenfalls schnell genug - und der Rundkurs in der Seestadt soll ja auch nur ca. 2 km "lang" sein.

Linie106

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Antw:Autonomer Bus in der Seestadt
« Antwort #6 am: 12. April 2018, 09:49:14 »
Ist ja auch nur ein erster Test mit den Dingern und die 20-25 km/h sind gesetzliche Höchstgeschwindigkeit - vom Hersteller aus können die Teile 45 km/h fahren.

im Produktfolder wird auch zwischen maximum speed und operating speed unterschieden.
http://navya.tech/wp-content/uploads/2018/03/Brochure_Shuttle_GB.pdf

Und wer weiß, wenn die Tests erfolgreich sind und die Technologie weiterentwickelt wird, sind die dann vielleicht auch was für "große" Linien.

PS: jedes neue System hat mal klein angefangen, auch die ersten Benzinbusse waren nicht unbedingt groß und wurden bei ihrer Einführung auch schief angeschaut ala "wozu brauch ma des" ....

Und bald ein Spielzeug für gelangweilte Jugendliche  ;D
solange wie derzeit gesetzlich vorgeschrieben ein "Operator", also einer, der den Fahrbefehl geben muss, an Bord sein muss, glaub ich das eher weniger.

38ger

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Antw:Autonomer Bus in der Seestadt
« Antwort #7 am: 18. Juli 2018, 01:38:49 »
Freitag, den 20. ist die erste Testfahrt, auf www.facebook.com/aspern.DieSeestadtWiens wurde dazu eine Mitfahrmöglichkeit bekanntgegeben:

Zitat
Für unsere "Bussi"-Fans: Ihr habt am Freitag, 20.07. (zwischen 14.30 - 16 Uhr) die Möglichkeit, mit dem autonomen E-Bus eine Runde zu drehen. Interesse? Dann schickt einfach ein Mail mit eurem vollen Namen an auto-bus-seestadt@wienerlinien.at ! Die schnellsten 60 sind dabei. Viel Spaß und  😘😘😘

Linie106

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Antw:Autonomer Bus in der Seestadt
« Antwort #8 am: 19. Juli 2018, 10:48:44 »
https://wien.orf.at/news/stories/2925254/

finde den Video-Beitrag in dem Artikel recht interessant.

... das Ding wird wirklich mit X-Box Controller bedient? :D
https://c1-ebgames.eb-cdn.com.au/merchandising/images/packshots/f6e12a07bcb347499dab6c7c7b3be789_Large.png

Hoffentlich gibts keine Quicktime-Events. :P

bus

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Antw:Autonomer Bus in der Seestadt
« Antwort #9 am: 19. Juli 2018, 11:27:57 »
Mir erschließt sich nicht der "wirtschaftliche" Nutzen.  :fp:

schaffnerlos

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Antw:Autonomer Bus in der Seestadt
« Antwort #10 am: 19. Juli 2018, 11:58:03 »
Mir erschließt sich nicht der "wirtschaftliche" Nutzen.  :fp:

Das ist ja auch nur ein Testbetrieb. Eine Nutzen gibt es erst dann, wenn kein Operator mehr benötigt wird (zumindest nicht pro Bus). Das ist aber noch Zukunftsmusik.

tramway.at

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Antw:Autonomer Bus in der Seestadt
« Antwort #11 am: 20. Juli 2018, 14:39:52 »
Erfolgreiche erste Probefahrt mit autonomen E-Bussen in Aspern + BILD
Seit nunmehr drei Monaten forscht das breit aufgestellte Projektkonsortium „auto.Bus - Seestadt“ unter Gesamtleitung der Wiener Linien und wissenschaftlicher Leitung des AIT (Austrian Institute of Technology) an den zwei selbstfahrenden E-Bussen in der Busgarage Leopoldau. Das vom bmvit im Rahmen des Programms „Mobilität der Zukunft“ zur Hälfte geförderte Projekt sieht einen regelmäßigen Fahrgasttestbetrieb mit fixer Linienführung und Haltestellen ab dem Frühjahr 2019 in der Seestadt Aspern vor.
Zwei Busse waren am Freitag zum ersten Mal in der Seestadt mit Fahrgästen unter Realbedingungen auf einer öffentlichen Straße unterwegs. Die knapp einen halben Kilometer lange Teststrecke mit dem gesetzlich vorgeschriebenen Operator an Bord reichte von der U2-Station „Seestadt“ bis zum Technologiezentrum der Aspern Smart City Research (ASCR) und wieder retour. Dabei gelang es in Kooperation mit der Stadt Wien österreichweit erstmals, zwischen den autonomen Bussen und der dortigen Ampel eine erfolgreiche „Kommunikation“ zu implementieren. Für das gesamte Projektkonsortium, zu dem neben den Wiener Linien und dem AIT auch das KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit), der TÜV AUSTRIA, SIEMENS AG Österreich sowie der französische Bushersteller NAVYA gehören, war das ein mit großer Spannung erwarteter Meilenstein.
Zwischenresümee der Projektpartner
Alexandra Reinagl, Geschäftsführerin der Wiener Linien: „Die Wiener Linien arbeiten gemeinsam mit den Projektpartnern intensiv daran, dass autonomes Fahren öffentlicher Verkehrsmittel gelebter Alltag wird. So könnte die aktuelle Technologie unter anderem für den ,last mile´-Einsatz als Zubringer zum bestehenden öffentlichen Verkehrsnetz wie etwa der U-Bahn eingesetzt werden. An oberster Stelle steht für die Wiener Linien dabei die Sicherheit der Fahrgäste, die durch die derzeit laufenden, intensiven Tests gewährleistet wird.“
DI Arno Klamminger, Head of Center for Mobility Systems des AIT Austrian Institute of Technology: „Im Rahmen der wissenschaftlichen Leitung des Projekts arbeiten wir an der optimalen Integration des automatisierten Busses in das Gesamtverkehrssystem. Im Fokus stehen insbesondere die robuste Erfassung der Umgebung sowie die Interaktion zwischen dem Bus und den Fahrgästen bzw. den VerkehrsteilnehmerInnen im Straßenraum. Vor diesem Hintergrund unterstützen wir die optimale Auslegung des Fahrzeugs, der Haltestellen und der Linienführung.“ 

Armin Kaltenegger, Leiter des Bereichs Recht & Normen im KFV: „Die Schaffung von entsprechenden Rahmenbedingungen war grundlegend für die erfolgreiche erste Fahrt mit Gästen. Wir sind stolz darauf, dieses spannende Projekt mit unserer Expertise begleiten zu können und freuen uns sehr, dass der Bus nun auch erstmals öffentlich sichtbar ist.“     
       
Karin Kraschl-Hirschmann, Leiterin innovative intelligente Verkehrssysteme bei Siemens Österreich: „Indem wir Infrastruktur wie Sensoren oder Ampeln mit Fahrzeugen sprechen lassen, entsteht aus zwei Hälften ein Ganzes: In sensiblen Bereichen wie etwa Kreuzungen oder Haltestellen erfassen wir mit unserer Technik auch FußgängerInnen oder RadfahrerInnen und warnen selbstfahrende Fahrzeuge real-time vor Gefahren, die sie selbst nicht erkannt hätten. So sorgen wir dafür, dass auch bei kritischen Verkehrssituationen alle sicher unterwegs sein können.“

Stefan Haas, CEO TÜV AUSTRIA Group: Der TÜV AUSTRIA begleitet aktiv neue Technologien bei ihrer Implementierung, denn nur wenn diese sicher sind, werden sie letztendlich akzeptiert werden. Als Wegbereiter für autonomes Fahren zu agieren ist einer unserer Innovationsschwerpunkte und so freuen wir uns im Rahmen des Projekts auto.Bus - Seestadt dazu beizutragen, dass diese neue Technologie zukünftig kontrolliert und sicher eingesetzt werden kann. Darüber hinaus werden wir die gewonnenen Erkenntnisse dazu nutzen, zukünftige Zulassungsverfahren für automatisierte Fahrzeuge um wichtige und notwendige Prüfschritte zu ergänzen.“
Frederic Sartou, Head of Central Europe bei NAVYA: „NAVYA ist froh, als Hersteller der autonomen Busse Teil des Projekts in Aspern sein zu dürfen und wir danken den Wiener Linien und allen Partnern. Die Stadt Wien und ihre BewohnerInnen können schon bald auf das
Service der autonomen Busse zurückgreifen.“
Regelmäßiger Fahrgasttestbetrieb ab Frühjahr 2019 in der Seestadt
Noch im Herbst 2018 beginnen die fahrgastlosen Testfahrten auf der vorgesehenen, rund zwei Kilometer langen Strecke rund um die U2-Station „Seestadt“. Ab dem Frühjahr 2019 sind in den zwei selbstfahrenden Bussen mit jeweils einem Operator an Bord dann auch Fahrgäste erlaubt. Dabei wird ein Testlinienbetrieb mit Haltestellen entlang einer vordefinierten Linie erprobt. Da es sich bei den zwei autonomen Bussen um ein reines Forschungsprojekt und keinen klassischen Linienbetrieb handelt, müssen die Fahrgäste aufgrund herrschender Gesetze einige Details beachten: Um das Fahrgeschehen zu überwachen und bei Bedarf eingreifen zu können, wird bei jeder Fahrt geschultes Personal, ein Operator, an Bord sein. Für den Operator steht einer der insgesamt elf Plätze zur Verfügung, deshalb können insgesamt zehn Fahrgäste gleichzeitig transportiert werden. Sobald alle Plätze besetzt sind, darf kein weiterer Fahrgast mehr aufgenommen werden. Ist auf der Teststrecke aus technischen, betrieblichen oder wetterbedingten Gründen kein Betrieb möglich, wird kein Ersatzverkehr zur Verfügung gestellt.

Alles auf einen Blick:
Anzahl Fahrzeuge
2 Stück
Projektvolumen
Rund 1,5 Millionen Euro
Länge / Breite / Höhe
4,75 Meter / 2,11 Meter / 2,65 Meter
Kapazität
11 Fahrgäste (inkl. 1 Operator)
Erlaubte Höchstgeschwindigkeit
20 km/h (im automatisierten Betrieb)
Maximale Laufzeit
9 Stunden
Durchschnittliche Ladezeit
4 bis 8 Stunden
Geplante Teststrecke ab Herbst 2018
2 Kilometer rund um die U2-Station Seestadt
Weitere Informationen: www.wienerlinien.at/auto-bus-seestadt

Rückfragehinweise:
Wiener Linien
Kommunikation
Tel. (01) 7909-17002
presse@wienerlinien.at
www.wienerlinien.at

KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit)   
Pressestelle
Tel.: 05-77077-1919   
E-Mail: pr@kfv.at

Fotos: Manfred Helmer, WiLi

38ger

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Antw:Autonomer Bus in der Seestadt
« Antwort #12 am: 20. Juli 2018, 20:51:28 »
Mir erschließt sich nicht der "wirtschaftliche" Nutzen.  :fp:

Es ist derzeit ein Forschungsprojekt!
Erst wenn die Technik wirklich ausgefeilt ist wird man einen zusätzlichen Nutzen für den ÖV generieren können - und zwar in 1. Linie für eine Erschließung von nachfrageschwachen Linien und/oder zersiedelten Gebieten.
WENN es eines Tages so weit ist, dann wird so etwas auch nicht durch Innvovationsförderungen und durch das Forschungsministerium gefördert, sondern muss tatsächlich durch die Wiener Linien und/oder das Verkehrsministerium alleine finanziert werden, was derzeit ja nicht der Fall ist! - eben weil es sich wirtschaftlich (noch!) lange nicht rechnet.

38ger

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Antw:Autonomer Bus in der Seestadt
« Antwort #13 am: 20. Juli 2018, 20:53:51 »
Ich hab's im Nachbarforum schon geschrieben, aber für alle, die dort nicht mitlesen noch ein Mal (das Fazit des erfolgreichen Tests teile ich nur bedingt ... mir bremst das Teil zu oft, siehe Ausführungen):

Auch ich bin eine Runde mitgefahren und habe eine weitere vom Fahrrad aus beobachtet. Sowohl bei der beobachteten Runde, als auch bei der Runde, in der ich mitgefahren bin gab es am jeweils selben Punkt eine unmotivierte Bremsung, die laut Auskunft des Operators aufgrund eines Softwarefehlers aufgetreten ist. Der andere Bus hat dieses Problem angeblich nicht und sie Wissen nicht, warum der eine Bus dieses Problem hat. Aber eben wegen solcher Kinderkrankheiten dauert es ja auch noch ein halbes Jahr, bis man den regulären Probebetrieb mit Fahrgästen durchführe. Angesichts der Tatsache, dass schon dutzende, wenn nicht hunderte von diesen Kleinbussen weltweit getestet wurden oder werden fand' ich derartig grobe Probleme doch bemerkenswert, wo man die Busse ja doch schon seit längerem in Wien hat und eigentlich ja auch schon anderswo derartige Busse im regulären Betrieb unterwegs sind. Noch dazu, wo heute weder Nebel, noch Regen, noch Schnee, noch Sturm, noch starker Wind, noch starke Licht-Schattenspiele vorhanden waren.
Mit dem Fahrrad hatte ich den Bus ein Mal am rechts abbiegen "gehindert" (fahren entlang des Mehrzweckstreifens, während der Bus zwecks Halt bei einer Busstation zu blinken begann). Er hat brav abgebremst. Bei einem Überholmannöver mit sicher 50 cm Abstand und wieder einordnen erst etliche Meter vor dem Bus und mit höherer Geschwindigkeit, als der Bus unterwegs war hatte der Bus aber auch sehr stark abgebremst. Ich wollte einfach die Reaktion des Busses testen (bereits mit dem Wissen, dass er nur auf eine vmax von 11 km/h programmiert war) - und mein Fazit zu dieser Bremsung ist, dass sie in dieser Situation schlicht und einfach nicht notwendig gewesen wäre. So lange autonome Busse so extrem sensibel reagieren auf Situationen, die eh kein einlenken erfordern würden, so lange braucht man über einen wirklich städtischen Einsatz nicht nachzudenken, aber auch nicht über einen Einsatz auf stärker befahrenen Straßen, denn da würden überholende Autos ständig den Bus zum stehen bringen!
Würde man den Bus so programmiert auf den 2A oder den 3A schicken, würden die meisten Fahrgäste ihn nach der zweiten oder dritten Fahrt wohl nie wieder benutzen ...
Finde das Forschungsprojekt dennoch sinnvoll, aber eben nur unter der Voraussetzung, dass das Geld nicht (nur) von den Wiener Linien bzw. dem Verkehrsministerium, sondern vom Forschungsministerium kommt. Denn wie meine Schilderung schon beschreibt ist für ein reibungsloses Funktionieren scheinbar wirklich noch einiges an Forschen und Experimentieren notwendig - es sei denn die aufgetretenen Missstände liegen nicht an Navya, sondern nur an "Extrawünschen" von den WL, von Siemens und/oder von der Stadt Wien.

tramway.at

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Antw:Autonomer Bus in der Seestadt
« Antwort #14 am: 23. Juli 2018, 11:25:11 »
übrigens darf man zwei Dinge bei diesen Tests nicht vergessen:
- erstens müssen die Busse nicht immer so klein bleiben
- zweitens ist die Technik auch für den garageninternen Verschub interessant, zB um Elektrobusse zu ihren Ladestationen zu bringen, sie dichter zu schlichten etc.

Natürlich bist das jetzt ein weiter Weg bis zu sinnvollem Alltagseinsatz, aber ich denke, man kann sich da nicht selbst aus dem Spiel nehmen, indem man neue Entwicklungen ignoriert - so wie bei der Tramway, da laufen ja alle internationalen Entwicklungen an uns vorbei.